Oberleitung
Eine Oberleitung wird auch Fahrleitung genannt
Die ersten elektrisch betriebenen Eisenbahnfahrzeuge gab es ab 1879. Diese
wurden meist über eine dritte Stromschiene mit Strom versorgt. Erst auf
der internationalen Elektrizitätsausstellung 1881 in Paris zeigte man
erstmals eine Überkopf-Stromleitung für eine Trambahn, die über einem
Stromabnehmer (auch Bügel genannt) den Strom an den Motor der
Lokomotive weiterleitete.
Zu beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts, wurden verschiedene Versuche
mit elektrischer Zugbeförderung durchgeführt. 1912 wurde ein Abkommen
zwischen den Ländern Baden, Bayern und Preußen abgeschlossen. Hierin wurden grundsätzliche Eigenschaften für alle
Fahrleitungsanlagen und die Verwendung von Einphasenwechselstrom mit 16 2/3 Hertz und einer Fahrdrahtspannung von 15
kV festgelegt.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der Einheitsfahrleitung von 1928 der
Deutschen Reichsbahn und der DB-Regelfahrleitung von 1950. Die
Reichsbahnausführung besitzt schräge, starre Winkelausleger, die am Mast
festgeschraubt sind. Die DB Regelfahrleitung besteht aus schwenkbaren, dünnen
Rohrauslegern, woran ein beweglich gelagertes Auslegerohr befestigt ist.
Die Oberleitungsmasten haben sich im Laufe der Zeit ebenfalls verändert. Wurden anfangs Gitterfachwerkmasten verwendet, so
finden heute Flachmasten auf U-Profilen mit waagrechten Bindeblechen
ebenso Verwendung, wie Beton- und H-Profilmasten.Auf freier Strecke
werden Einzelmasten aufgestellt. Nur im Bahnhofsbereich finden
Turmmasten mit Quertragwerken für das Überspannen mehrerer Gleise
Verwendung, oder dort wo der Einsatz von Einzelmasten nicht möglich ist.
Die Höchstspannweite bei Masten beträgt 80 m. Bei den Auslegern existiert
eine Vielzahl von Sonderbauformen für Brücken, Bahnsteige,
Straßenunterführungen und in Tunneln. Für die Fahrleitungen gibt es eignen Signaltafeln.
© Copyright 2017 - 2023 - Burkhard Thiel - alle Rechte vorbehalten
Impressionen entlang des Schienenstrangs