Trajekt Duisburg Ruhrort - Homberg

In Deutschland wurde der Bau von Brücken speziell über den Rhein vom Militär aus strategischen Gründen lange abgelehnt. Das veranlasste die “Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft” die kostspielige Lösung einer Flussüberquerung ein Trajekt bei Hochfeld zu bauen, um den Kohletransport nach Belgien abzuwickeln. Die technische Leitung des Bauprojekts hatte der “Geheime Oberbaurat” Hartwich. Er war damals Baudirigent der “Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft”. Hartwich reiste sofort nach England, wo es schon Erfahrungen mit Trajekten gab. Seine Erfahrungen gingen in die Bauarbeiten mit ein. Aufgrund von zunehmenden Nachfragen zur Personenbeförderung eröffnete 1856 die Bahnstation Ruhrort. Auf jeder Seite des Rheins wurden dafür “Hafenbasins” ausgebaggert, die heute noch bestehen. Durch die stetig steigende Nachfrage nach freien Transportkapazitäten mussten die Eigner zu einem besseren Durchsatz an Eisenbahnwagen kommen. Sie entschieden sich, nach einem Besuch in England, für hydraulische Hebetürme. Diese funktionierten wie ein Aufzug, jedoch nur für Waggons. Nach zweijähriger Bauzeit wurde 1856 die Hebebühne für Güterwagen fertiggestellt. In Ruhrort waren die Arbeiten am 20. Februar weitgehend abgeschlossen, sodass man die ersten Hebeversuche machen konnte. 1856 wurden bereits 47.000 Güterwagen transportiert. Die Raddampfer konnten zwölf Güter- und vier Personenwagen auf einer Rheinüberquerung befördern. Für die Anwohner war das ein technisches Wunderwerk. Die Postkarte von 1910 zeigt auf der rechten Seite den Homberger Bahnhof und links den Hebeturm. Im Hintergrund kann man die 1907 eröffnete Eisenbahnbrücke erkennen. Es war die zweite Rheinbrücke in Duisburg. Der Trajektverkehr verlor dadurch an Bedeutung und wurde am 1. April 1885 eingestellt.
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Impressionen entlang des Schienenstrangs
Der hydraulische Hebeturm in Duisburg Homberg G leistrasse G Hebetrum Homberg-Ruhrorter Trajekt-Anstalt G leistrasse G mehr zum Thema hier ahnbauten mehr zum Thema hier  B